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NEWS-BLOG ZUM TECHNOLOGISCHEN, INDUSTRIELLEN UND INNOVATIVEN WALLIS

18.03.2024

«Uns reizt es einfach dermassen, neue Dinge auszuprobieren»

NEWS

Seit Herbst 2019 begleitet die Oberwalliser Marketingagentur AB3 ihre Kundschaft mit digitalen Lösungen aller Art. Dafür stützt sich das Jungunternehmen auf ein 20-köpfiges Netzwerk aus Mitarbeitenden und Experten. Mitinhaber Matthias Bumann, der AB3 gemeinsam mit seinem Bruder Sebastian leitet, erklärt im Interview, was es für einen bestmöglichen Online-Auftritt braucht und was sie anspornt, immer wieder neue Ideen umzusetzen. AB3 ist nämlich längst nicht das einzige Projekt, bei dem die beiden ihre Finger im Spiel haben.


Matthias Bumann, AB3 ist eine Marketingagentur für digitale Lösungen. Was macht ihr genau?

Mit AB3 unterstützen wir Kunden in der digitalen Welt. Da diese Welt gross ist, sind auch unsere Aufträge oder Projekte sehr unterschiedlich. Sie beinhalten in erster Linie die Entwicklung von Plattformen wie Webseiten oder Onlineshops, die Unterstützung und Ausarbeitung von Kampagnen oder die Ausführung von Performance-Kampagnen in den sozialen Medien. Wir haben aber beispielsweise auch schon Mobile Games entwickelt oder diverse Ausführungen für die analoge Welt wie Printsachen erstellt. Mit vollem Namen heisst das Unternehmen AB3 Creative Collective. Das bedeutet, dass wir bei unseren Projekten häufig mit Expertinnen und Experten aus der ganzen Schweiz und teils auch aus der EU zusammenarbeiten. Nur so können wir Projekte auf hohem Niveau umsetzen.


Wie ist dieses internationale Netzwerk zustande gekommen?

Unsere Wurzeln liegen im Freestyle-Snowboarden. Durch diese Leidenschaft sind wir schon vor Jahren mit zahlreichen kreativen Leuten in Kontakt gekommen. Es ist interessant zu sehen, wie sie sich seither weiterentwickelt haben. Nicht wenige arbeiten inzwischen in der Fotografie, in der Filmbranche, in anderen Agenturen und in weiteren kreativen Berufsfeldern. Dadurch konnten wir ein Netzwerk an Experten aufbauen, das in der jeweiligen Richtung eine super Arbeit macht. Wir können für jedes Projekt das perfekte Team zusammenstellen und müssen uns nicht auf einen einzelnen Bereich fokussieren. Das macht uns auch für Kunden interessant!


Gibt es aus eurer Sicht so etwas wie ein Geheimrezept für den «idealen Auftritt»?

Jeder Kunde, jedes Kundensegment ist verschieden. Das gilt auch für unsere Projekte. Bestimmt ist ein schöner und durchdachter Auftritt, bei dem sich über alle Kanäle und Kampagnen ein roter Faden zieht, wünschenswert. Weniger unser Ding sind «schnell-schnell»-Projekte, da dann meist nicht die Qualität erreicht werden kann, die wir selbst anstreben. Unsere Erfahrung zeigt, dass sich grössere Erfolge feiern lassen, wenn ein Unternehmen eine komplette Kundensicht einnimmt und jeden noch so kleinen Touchpoint aus dieser Sicht betrachtet. So kann Betriebsblindheit vermieden werden – und man deckt spannende Sachen auf. Der Kunde sollte stets im Fokus bleiben, egal was man macht.


Auf eurer Website gibt es ein Kundenfeedback aus Südafrika. Ist die Ausrichtung von AB3 also eher international? Welche Rolle spielt das Wallis?

Nein, wir konzentrieren uns schon auf die Schweiz. Begonnen haben wir hier lokal im Wallis, aber durch unser Netzwerk konnten wir relativ früh auch schon für grössere Firmen ausserhalb des Kantons spannende Projekte umsetzen. Generell sind der digitalen Welt fast keine Grenzen gesetzt, da wir praktisch von überall aus und für jeden arbeiten können. Allerdings legen wir Wert darauf, Meetings je nach Kundin oder Kunde physisch durchzuführen, weshalb wir in Visp und Fribourg über Räumlichkeiten verfügen. Der Standort in Visp ist gegeben, weil unsere erste Firma « hä?» (Kleiderlabel) hier seit 2006 angesiedelt ist. In Visp sind die Büros von «hä?» und AB3 sowie das Warenlager von «hä?» zusammengelegt.


Bestehen bei Firmenstandorten im digitalen Bereich überhaupt noch Vor- und Nachteile?

In der digitalen Welt sind die Grenzen um einiges tiefer gesetzt und man erreicht mit viel weniger Ressourcen viel mehr Personen. Zudem ist vieles messbar. Man kann besser analysieren, welche Umsetzungen oder Kampagnen tatsächlich etwas gebracht haben. Aber die digitale Welt bringt auch Nachteile mit sich, wie etwa Konkurrenzangebote. Denn auch für die Konkurrenz sind die Grenzen um einiges tiefer gesetzt. Zudem besteht die Gefahr, dass aufgrund des fehlenden Kontakts das Persönliche verlorengeht. Aber mit gut überlegten Kampagnen und einem durchdachten Customer Journey wollen wir dem entgegenzuwirken.


Gibt es ein konkretes Beispiel dafür?

Die Corona-Krise hat gezeigt, dass Unternehmen ihren Kundinnen und Kunden trotz Lockdown dank guten digitalen Projekten und Kampagnen sehr nah sein können. Ein gutes Beispiel dafür war die schweizweit erste digitale Weindegustation mit über 1000 Teilnehmenden, die wir mit Cave du Rhodan umsetzen konnten. Es gab sehr viele positive Rückmeldungen aus der Kundschaft, dass es nach Wochen der Einsamkeit wieder einmal schön war, mit mehreren Leuten zusammenzusitzen und Weine zu degustieren, auch wenn es «nur» digital war.


Als Firmengründer habt ihr beiden Bumanns auch ausserhalb von AB3 bereits erfolgreich eigene Firmenprojekte realisiert. Zum Beispiel mit «hä?». Wie kommt man vom Kleiderlabel zur Marketingagentur?

Ja, «hä?» ist 2006 als Projekt entstanden und hat uns durch unsere Schulzeit begleitet. Nach dem Studium haben mein Bruder und ich uns dann dafür entschieden, voll bei «hä?» einzusteigen. Da wir bereits von Beginn dieses Projekts digital unterwegs waren, wurden wir Ansprechpartner für viele Freunde und Bekannte mit Tipps und Tricks in der digitalen Welt. Daraus entwickelte sich im Herbst 2019 schliesslich die Agentur AB3. Mittlerweile sehen wir «hä?» als eine Art Hauptkunden von AB3, für den wir vielfach ähnliche Projekte und Umsetzungen wie für andere Kunden auch machen.  


Dass ihr umtriebige Köpfe seid, zeigt ein weiteres Beispiel: Tutto Penne. Ein neuer Pasta-Take-away in Visp, bei dem AB3 ebenfalls beteiligt ist …

Genau, bei Tutto Penne ging alles ziemlich schnell. Die Lokalität in nächster Nähe zum Bahnhof Visp wurde von unserer Mutter zuvor 26 Jahre lang gemietet, weshalb wir uns mit dem Vermieter sehr gut verstehen. Nach ihrer Pension war für uns klar, dass wir an diesem Standort etwas Schönes machen müssen. Dank vielen Einblicken in die Gastronomie während der Coronazeit wollten wir etwas in diesem Bereich ausprobieren. Mich hat die Idee von verschiedener Pasta und verschiedenen Saucen immer schon gereizt. Wichtig ist, dass Tutto Penne nicht nur irgendein Take-away wird, sondern ein Brand um das Ganze entsteht. Deshalb haben wir grossen Wert auf das Design, die Webentwicklung und die digitalen Unterstützungen, wie die Online-Bestellung, gelegt. Auch Tutto Penne ist aber eigentlich ein Kunde von AB3, wir unterstützen nur in Sachen Marketing. Um das Tagesgeschäft kümmert sich der Geschäftsführer. Unterstützt wird er in Sachen Gastronomie vom dritten Partner im Boot, der selbst seit gut zehn Jahren ein Restaurant betreibt.


Hand aufs Herz: Was treibt euch an, immer wieder neue Projekte aufzugleisen? Ging auch schon mal etwas in die Hosen?

Wir sind immer für spannende Projekte zu haben, sind uns aber auch bewusst, dass der Schuster bei seinen Leisten bleiben sollte (lacht!). Oder er für Bereiche, wo er keine Ahnung hat, gute Leute finden muss. Uns reizt es einfach dermassen, neue Dinge auszuprobieren. Auch jetzt haben wir wieder einige Ideen im Kopf, welche vielleicht irgendwann Form annehmen werden. Aber ich denke, die nächsten Projekte werden sich wieder im Bereich eCommerce bewegen. Hier sind wir seit bald 20 Jahren aktiv, es ist nach wie vor ein sehr spannender Sales-Channel. Und selbstverständlich geht auch bei uns hin und wieder mal etwas schief. Es darf ruhig auch mal etwas in die Hosen gehen! Dann sind eine gute Reflektion und keine Angst vor dem Scheitern wichtig. Man sollte aber aus den gemachten Fehlern lernen und so die Motivation finden, immer weiterzumachen.

Quelle: WLOG