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NEWS-BLOG ZUM TECHNOLOGISCHEN, INDUSTRIELLEN UND INNOVATIVEN WALLIS

19.04.2022

Grengiols will riesige Fotovoltaikanlage realisieren

NEWS

Die Gemeinde Grengiols zählt nur gut 500 Einwohnerinnen und Einwohner, erstreckt sich aber über eine Fläche von fast 60 Quadratkilometern. Dazu gehört auch das Gebiet des Saflischtals. An dessen steilen Hängen soll nun eine riesige bifaziale Fotovolatikanlage entstehen. Auf einer Fläche von nicht weniger als fünf Quadratkilometern. Und mit einer Leistung, die derjenigen der Grande Dixence entspricht.

Wer schon einmal vom Rosswald ins Binntal gewandert sei, kenne die steilen Hänge, auf die sich kaum eine Kuh verirre, schreibt der «Walliser Bote» zum geplanten Grossprojekt in Grengiols. Die Ausrichtung dieser Hänge ist aber für bifaziale Fotovoltaikanlagen bestens geeignet. Im Gebiet gibt es im Winter kaum Nebel und die Schneereflexion würde die Effizienz der Anlage noch zusätzlich erhöhen.
Die Höhendifferenz auf einem Kilometer beträgt in an der vorgesehenen Talflanke 500 Meter, während die Sonneneinstrahlung im Dezember einen Winkel von 28 Grad aufweist. Ein weiterer Vorteil: Das Gebiet ist von keiner bewohnten Siedlung einsehbar. Und die Anlage würde fünf Quadratkilometer des Gemeindeterritoriums beanspruchen, das vollumfänglich im Besitz der Burgergemeinde Grengiols ist.


So viel wie die Grande Dixence
Geht man von einer Leistung von 500 Watt pro bifaziales Panel aus, könnte man oberhalb von Grengiols schon bald auf einer Fläche von fünf Quadratmetern 1800 bis 2000 Kilowattstunden ernten, davon die Hälfte im Winter. Auf einer Fläche von fünf Quadratkilometern wären das über zwei Milliarden Kilowattstunden. Das ist viermal mehr als der Mattmark und etwa gleichviel wie die Grand Dixence. 
Wie Gemeindepräsident Armin Zeiter gegenüber der Oberwalliser Zeitung erklärte, will man das Projekt im Juni der Bevölkerung vorstellen. Zudem sollen eine Dokumentation und eine Website erstellt werden. «Das ist für die Investoren wichtig», so Zeiter. Auch wenn ein Projekt dieser Grössenordnung noch einige Hürden bis zur Bewilligung zu nehmen hat, sollen bereits einige potenzielle Investoren Interesse zeigen.


Winterstromloch stopfen
Berechnungen der Axpo zeigen, dass es 20 Anlagen in der Grösse von Grengiols-Solar bräuchte, um das Winterstromloch der Schweiz künftig stopfen zu können. Und je effizienter die Solarzellen werden, desto weniger Anlagen wird es dafür brauchen. Projekte wie der aktuelle Grengjer Vorstoss können dazu beitragen, die Versorgung in der Schweiz längerfristig sicherzustellen.


Quelle: Walliser Bote