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NEWS-BLOG ZUM TECHNOLOGISCHEN, INDUSTRIELLEN UND INNOVATIVEN WALLIS

20.02.2020

Neue Wege, neue Lernende

NEWS

Über 400 Berufe wurden Mitte Februar an der Your Challenge in Martinach vorgestellt. Die grosse Berufsmesse kam besonders für die Handwerksbranche genau richtig. Im Wallis herrscht in diesem Bereich nämlich ein grosser Nachwuchsmangel. SRF hat in einem TV-Beitrag zum Thema zwei Oberwalliser Firmen vorgestellt, die neue Wege bei der Rekrutierung ihrer Lernenden gehen.

Es läuft rund für die Walliser Metallbauunternehmen, die Auftragsbücher sind voll. Einzig beim Nachwuchs harzt es. 2019 hat die Branche im Oberwallis sechzehn Lehrstellen ausgeschrieben, wovon nur gerade zwei besetzt werden konnten. «Es ist sehr schwierig für uns herauszufinden, woran es tatsächlich liegt. Ob dem Beruf die Attraktivität fehlt oder Eltern ihren Kindern zu einer höheren Ausbildung raten», sagt David Fux. Er beschäftigt in seinem Familienbetrieb Fux Visp AG, das aktuell die Fassade des neuen BioArk-Gebäudes in Visp baut, knapp 20 Mitarbeitende.

Aufgrund fehlender Lernenden hat Fux nun einen neuen Weg eingeschlagen. Er will Erwachsenen die Möglichkeit einer Ausbildung bieten. «Im Moment steckt alles noch in den Kinderschuhen», erklärt er. Klar sei jedoch, dass man eine mögliche Anstellung mit jedem einzelnen Kandidaten individuell anschauen und eine individuelle Lösung finde müsse, damit die Person ihren Lebensunterhalt zahlen kann und das Unternehmen auch einen Nutzen davon hat. Bereits sind bei Fux Rückmeldung eingegangen. Die Reaktionen seien sehr positiv ausgefallen. Und eine erste Person interessiert sich konkret für die Ausbildung.
 

Über die Grenze in die Lehre
Auch das Natischer Unternehmen Lauber IWISA AG hat einen neuen Weg eingeschlagen. Es rekrutiert seine Lernenden jenseits der Grenzen, so etwa Alessandro Venturelli, der sich im zweiten Ausbildungsjahr zum Heizungsinstallateur befindet. Zu Hause ist der junge Mann im italienischen Domodossola. «Eine solche Lehre gibt es in Italien nicht», sagt er. Auch nach seiner Ausbildung wolle er weiterhin im Wallis bleiben. Ohne Grenzgänger könnte das Unternehmen längst nicht mehr alle Stellen besetzen. Fünf von dreissig Lehrstellen werden von Italienern besetzt. Geschäftsleiter Sandro Werlen ist mit dieser Lösung zufrieden. Die gemachten Erfahrungen seien durchwegs positiv. 

Quelle: SRF-Sendung «Schweiz aktuell» vom 11. Februar 2020