UHCS entwickelt neuartige Plastikhäuser
Das Start-up-Unternehmen UHCS arbeitet seit einigen Monaten am Haus der Zukunft. Es wird seit rund zwei Jahren von der Stiftung The Ark unterstützt und hat sich kürzlich auf dem Energypolis Campus in Sitten niedergelassen. UHCS entwickelt modulare Wohnungen aus recycelten Kunststoffabfällen. Diese innovative Idee soll es ermöglichen, erschwinglichen Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig das Plastikproblem einzudämmen. Der erste funktionierende Prototyp des Gebäudes ist bereits erstellt worden.
«UHCS (für Ustinov Hoffmann Construction System) gibt es vor allem aus zwei Gründen: dem Mangel an gesunden und erschwinglichen Wohnungen und der Krise des Plastikmülls, von dem viele Tonnen in den Ozeanen landen», erklärt Alexandre Micheloud, Mitgründer des Start-ups.
Das junge Unternehmen entwickelt einen Verbundwerkstoff aus HDPE-artigen Kunststoffen. Dieser Kunststoff stammt insbesondere aus gebrauchten Flaschen und Fläschchen. UHCS kauft recycelte Schnitzel, wäscht sie kalt und filtert sie. Das zerkleinerte Material wird dann mit einigen Zusatzstoffen vermischt und zu einem Lego-ähnlichen Stein geformt.
Das fertige Material ist sehr feuerbeständig und bietet Möglichkeiten beim Bau, gemäss SIA-Normen. Es wird extrudiert und zu massgeschneiderten Häusern und Gebäuden von bis zu 50 m2 zusammengesetzt. «Unsere Idee ist es, dieses Produkt in Ländern zu lizenzieren, in denen die Plastikkrise am grössten ist. Dadurch werden Arbeitsplätze an Ort und Stelle geschaffen, und zwar so nah wie möglich an der Umweltverschmutzung.»
Pilotanlage geplant
Der erste Prototyp eines Kunststoffhauses ist bereits fertiggestellt. UHCS bietet ein Grundangebot an, das dann je nach den Bedürfnissen der Kunden angepasst wird. «Ziel ist es, einzelne Häuser, aber auch Schulen oder andere Verwaltungsgebäude zu errichten, je nach Bedarf.»
Das Start-up, das seine Büros mit anderen Start-ups im The Ark Incubator auf dem Energypolis Campus teilt, befindet sich derzeit in der technischen und strategischen Konsolidierungsphase. «Langfristig wollen wir die ersten Mittel aufbringen und eine Pilotanlage errichten. So können wir Testhäuser in Europa betreiben, auch wenn das grosse Potenzial unseres Produkts in den so genannten Schwellenländern liegt.»