Home
NEWS-BLOG ZUM TECHNOLOGISCHEN, INDUSTRIELLEN UND INNOVATIVEN WALLIS

03.02.2020

Die Industrie der Zukunft macht nicht arbeitslos

NEWS

Wie viele andere Wirtschaftsbereiche auch ist die verarbeitende Industrie von der Digitalisierung betroffen. Durch Automatisierung und neue Technologien kann sie ihre Produktivität deutlich steigern. Nichtsdestotrotz bleibe in dieser 4.0-Industrie der Mensch im Zentrum, lautete der Tenor an der 16. TechnoArk-Konferenz vom 31. Januar in Siders. Verschiedene Unternehmen berichteten über ihre Erfahrungen. Rund 160 Personen nahmen teil.

Die vernetzte Industrie führe dank Maschinen und Robotik zu einer grossen Produktivitätssteigerung. «Dies gilt, solange die Investitionen gut durchdacht sind und ein grosses Budget für die Kalibrierung der Maschinen bereitgestellt wird», sagte Christophe Deshayes, Präsident von Digital Matters. «Die Fabrik der Zukunft ist weder schmutzig, noch anstrengend oder laut. Sie ist sicher, sauber, kooperativ, kreativ und umweltfreundlich. Diese Imagekorrektur wird es Managern ermöglichen, genügend Mitarbeiter zu finden, um die Fabriken am Laufen zu halten. Denn die Beschäftigten spielen nach wie vor eine wichtige Rolle.»


Bobst stets mit Brille verbunden
An der Konferenz wurden auch zwei konkrete Beispiele für die Digitalisierung von Industrien in der französischsprachigen Schweiz vorgestellt. Die Waadtländer Firma Bobst (ca. 5'600 Mitarbeitende) etwa bietet dank an ihren Produkten angeschlossenen Brillen eine Fernwartung an. «Das ermöglicht ein visuelles Feedback auf unsere Maschinen. Wir können auch direkt Informationen über die von unseren Kunden getragene Brille versenden», betonte Mathieu Robyr, IoT-Produktmanager. All dies sei in mehreren Sprachen und ohne jegliche Lärmbelästigung in den Fabriken möglich.

Bobst sammelt auch kontinuierlich Daten auf seinen Maschinen und sendet diese als leicht verständliche Grafiken an die Kundschaft zurück. «Die Idee ist es, Wege zur Verbesserung und zur Steigerung der Produktivität zu bieten», so Robyr. Das in Mex VD ansässige Unternehmen vernetzt so alle Maschinen eines Unternehmens, selbst solche anderer Hersteller. «Technologie mit Menschen mischen, um konkrete Probleme zu lösen: das ist die Mission von Bobst. Es ist notwendig, damit die Kunden weiterhin Produkte der Schweizer Industrie kaufen.»


Rollomatic sammelt fleissig Daten
Das zweite Beispiel: Das in Neuenburg ansässige Unternehmen Rollomatic, das weltweit rund 350 Mitarbeiter beschäftigt, stellt Maschinen zum Schärfen von Präzisionswerkzeugen her. Seine Maschinen sind miteinander verbunden und ermöglichen es den Kunden, eine grosse Menge an nützlichen Daten über die Produktion zu sammeln und gleichzeitig Rollomatic die Funktionsweise der eigenen Maschinen besser zu verstehen. Eine Win-Win-Situation also.

Auch intern ist das Unternehmen stark digitalisiert worden, wie Réjane Forchelet, IS-Managerin, erklärte. Rollomatic verfügt über ein ERP für den operativen Teil und eine Business Intelligence zur Messung seiner Prozesse – das System ist auch für Kunden und Lieferanten geöffnet. Langfristig will man in der Lage sein, alle Kundendaten abzurufen und lernende Maschinen sowie eine vorbeugende Wartung zu implementieren. «Aber um das zu erreichen, fehlen uns noch immer Daten. Die Daten werden seit mehr als zwei Jahren gesammelt, aber es braucht Zeit.»

Bereits steht das Datum für die nächste Ausgabe fest: Die 17. TechnoArk-Konferenz ist für den 29. Januar 2021 geplant.
Ausführliche Informationen und Präsentationen zum diesjährigen Anlass sind unter www.technoark.ch/conference verfügbar.
Eine Fotogalerie steht auf Flickr bereit.