Der Schweizer Technologiekonzern Bühler AG hat in Zusammenarbeit mit dem Institut Wirtschaftsinformatik der HES-SO Valais-Wallis einen lernenden Algorithmus entwickelt. Dieser ermöglicht es, Millionen von Reiskörnern automatisch zu analysieren. Bei einer Genauigkeit von nahezu 100 Prozent.

Reis ist das Grundnahrungsmittel für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung. Vor dem Vertrieb muss er sortiert und gereinigt werden. Hierfür bietet das Ostschweizer Unternehmen Bühler, das in über 140 Ländern präsent ist und weltweit rund 13'000 Mitarbeitende beschäftigt, eine Lösung. Seine optischen Sortierer der SORTEX-Reihe können bis zu 20 Tonnen Reis pro Stunde bewältigen und mangelhafte Körner schnell entfernen.

Ziel des Anfang 2017 lancierten Projekts bestand darin, Millionen von Reiskörnern automatisch zu analysieren, um die Genauigkeit der Qualitätskontrolle zu verbessern. Die im Rahmen der ersten Etappe des Projekts entwickelten Algorithmen lieferten mit einer Genauigkeit von 85 Prozent zwar vielversprechende, aber für die Praxis unbrauchbare Resultate. Deshalb entschieden sich die Forschenden der HES-SO Valais-Wallis und das Team von Bühler für die Integration menschlicher Erfahrung über einen kontinuierlichen Lernprozess.

Zur Verbesserung der Sortierqualität der Reiskörner wurde das Human-in-the-Loop Konzept angewandt, das interaktives Lernen zwischen Mensch und Maschine ermöglicht. So konnte eine Web-App entwickelt werden, mit der neue Bilder hochgeladen, die Sortierleistung kontrolliert und eventuelle Fehler korrigiert werden können. Die Genauigkeit konnte so auf über 99 Prozent erhöht werden.
 

Quelle : HES-SO Valais-Wallis