Energypolis: Der Innovationspark begrüsst Aleph Insight
Aleph Insight zieht in den Innovationspark des Campus Energypolis ein. Das Unternehmen, das aus der Schweizer Firma B612 hervorging, lässt sich an der Rue de l’Industrie 23 in Sitten nieder. Die Technologie Aleph kann Keime, Viren und Abgase neutralisieren und könnte insbesondere in Abwasserreinigungsanlage eingesetzt werden. Ein Demonstrator wird in Sitten installiert.
Kosmisches Licht ist mit komplexen Phänomenen verbunden, wie sie in der Sonnenkorona ablaufen: unterschiedliche Beschleunigung von Teilchen, Druck- und Stosswellen usw. Genau diese Mechanismen werden mit der Technologie Aleph (Amplification of Light Energy by Pulses with Harmonics) reproduziert.
Aleph ist ein patentiertes Verfahren, das ähnlich Leuchtdioden ohne Glühlampe und mit geringem Stromverbrauch Licht erzeugen kann. Wie die stärksten Laser erzeugt Aleph Licht in Form von sehr energiereichen elektromagnetischen Impulsen, die anorganische und organische Teilchen zerlegen und jede beliebige Molekülstruktur aufbrechen oder sogar umformen können.
Diese Chemie des Lichts ist der Wissenschaft wohlbekannt, denn sie liegt seit Milliarden von Jahren den wichtigsten energetischen Reaktionen des Universums zugrunde, wie der Erzeugung von Wasserstoff durch direkte Photolyse von Methan in der Atmosphäre des Jupiters oder der Umwandlung von vulkanischen Gasen in Sauerstoff und Aminosäuren, mit denen das Leben auf der Erde seinen Anfang nahm. All diese natürlichen Reaktionen, die mit Aleph reproduzierbar sind, könnten Lösungen für die grössten Probleme unseres Planeten bieten.
Was ist neu?
Geräte ohne bewegliche Teile, ohne Verbrauchsmaterial, mit flexibler Grösse und Leistung, die überall eingebaut werden können und in der Lage sind, diese Reaktionen bei Bedarf in jedem Gas oder Fluidum, das sie durchströmt, ablaufen zu lassen.
Der Verstärker, der das «Herz» der Aleph-Systeme bildet, wird heute von zwei Walliser Hightech-Unternehmen produziert: Steiger und Soprod.
Vielfältige und unbegrenzte Anwendungsmöglichkeiten
Aleph ist ein photochemischer Reaktor mit so vielen Einsatzmöglichkeiten, wie es zu behandelnde Gas- oder Flüssigkeitsgemische gibt. Er ermöglicht disruptive Lösungen, sei es, um die Luft in öffentlichen Einrichtungen, in der Viehzucht, im Transportwesen usw. von Bakterien und Viren zu reinigen oder um unerwünschte Gerüche aus Industrieanlagen, Kläranlagen oder Abwässern zu eliminieren. Und das alles ohne Filter und mit einem Stromverbrauch von ungefähr einem Watt pro 100 Kubikmeter gereinigter Luft. Das Verfahren kann an verschiedenste Konfigurationen angepasst und leicht integriert werden, wodurch sich unbegrenzte Anwendungsmöglichkeiten eröffnen.
Im Labor erwies sich die Technologie als geeignet, um aus Biogas durch Photolyse Wasserstoff zu gewinnen. Sie wäre damit eine viel energieeffizientere Lösung als die gegenwärtig verwendeten Techniken – und ein Mittel, um die grüne Wende effektiver und schneller herbeizuführen.
Die verschiedenen Anwendungen werden von der Aleph insight SA begleitet und validiert. Sie wird auch die Produktion der Geräte und deren weltweite Vermarktung von Sitten aus koordinieren.
Die Kooperationen
Im Wallis gibt es 79 solcher Anlagen, in die in den kommenden Jahren 245 Millionen Franken investiert werden sollen.
Diese Anlagen sind unverzichtbar, verschmutzen aber 100 Kubikmeter Luft pro Kubikmeter aufbereitetes Wasser. Sie setzen grosse Mengen Schadstoffe in Form von Aerosolen und giftigen flüchtigen Verbindungen frei. Die Abluftaufbereitungsverfahren der Kläranlagen sind komplex und verschlingen 15 Prozent der Energiekosten für die Wasseraufbereitung.
Nun wird die Aleph-Technologie mithilfe des Campus Energypolis in die Abwasserreinigungsanlage von Sitten integriert– eine Weltpremiere. Unterstützt von der Stiftung The Ark wird das Unternehmen mit der Hochschule für Ingenieurwissenschaften HES-SO Valais-Wallis zusammenarbeiten und bei der Entwicklung der spezifischen digitalen Plattform von deren Digitalisierungskompetenzen profitieren.
Die Modellierung der Wirkung von Aleph gegen infektiöse Aerosole und übelriechende und schädliche Verbindungen konnte den kompetenten Teams der EPFL und den Labors des Instituts Life Technologies der HES-SO Valais-Wallis übertragen werden.
Diese Lösung, die Hunderttausende von Anlagen weltweit betrifft, wird dann über die in diesem Sektor führende Egis Group als Lizenznehmerin von Aleph vertrieben.
Quelle: Pressmitteilung Energypolis