In den Destinationen können Gäste von der Einführung eines stärker digitalisierten Erlebnisses bei Buchungen und Aufenthalten nur profitieren. Die Informationen sind zuverlässiger, werden schneller übermittelt und erlauben trotzdem direkte Kontakte mit Hoteliers oder anderen touristischen Anbietern. Das sind die wichtigsten Erkenntnisse des Online-Diskussionsforums, das Zermatt Tourismus Anfang November im Rahmen der Swiss Digital Days organisiert hat.

Die rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer befassten sich im Rahmen dieser Veranstaltung mit einer Reihe grundlegender Fragen rund um die Digitalisierung im Tourismussektor. Dazu zählte etwa auch die Frage, wie man eine digitale Denkweise überhaupt besser in der Bevölkerung verankern kann. 

Nach Ansicht der Teilnehmenden müssen digitale Tools einfach und intuitiv aufgebaut sein und schon bei ihrer Einführung zufriedenstellend funktionieren. Nur so kann Vertrauen in die Technologie geweckt werden. Auch ältere Generationen dürfen dabei nicht aussen vor zu gelassen werden und sollen etwa durch Schulungen, Seminare oder individuelles Coaching abgeholt werden. Solche Trainings machen es möglich, ihnen die Ängste zu nehmen, damit sie den ersten, oft schwierigsten Schritt zu digitalen Tools wagen. 

Im Allgemeinen gelte dabei auch, durch Anreize die konkreten Vorteile der digitalen Werkzeuge aufzuzeigen. Ausserdem sei es nach wie vor unerlässlich, dass durch Tourismuseinrichtungen und -fachleute jederzeit transparente und klare Informationen bereitgestellt werden, gerade auch was die Datenverwaltung betrifft. 

Die digitale Reise des Kunden
Die Teilnehmenden diskutierten die digitale Reise am Beispiel des Ferienortes Zermatt. Ihrer Ansicht nach muss die Stornierpolitik auf einer Plattform wie zermatt.ch zentralisiert werden. Hoteliers sollten in der Lage sein, von Marketingangeboten zu profitieren, und Gäste wiederum Nutzen ziehen, indem sie ihre Dienstleistungen über eine einzige Webseite oder Anwendung buchen und verwalten können. Schliesslich wünschen sich die Hoteliers ein Ankunftsjourney mit Wegbeschreibung, im Idealfall automatisch ausgelöst bei Ankunft am Bahnhof.

In der dritten Diskussion wiederum wurden die Vorteile digitaler Technologien aus Sicht des Gastes hervorgehoben. Dabei war unbestritten, dass die digitale Technologie bestimmte Annehmlichkeiten bietet, wie zum Beispiel die Tatsache, dass Gäste ihre Daten nur einmal eingeben müssen. Es wird ausserdem eine Verknüpfung mit anderen Angeboten oder ein Zugang zu einem digitalen Zimmerschlüssel möglich.

Durch die Digitalisierung ist der Informationsfluss schneller und zuverlässiger. Kunden können mit massgeschneiderten Auskünften bedient werden. Dazu ist es unerlässlich, dass die Informationen ständig aktualisiert und auf einfache Weise präsentiert werden. Es ist gleichzeitig wichtig, dass die bereitgestellten Informationen ausgewogen sind und sich eher auf Qualität statt Quantität orientieren. Mit einer zentralen Informationsplattform kommen alle Informationen aus einer vertrauenswürdigen Quelle. Allerdings darf dabei das persönliche Gespräch mit dem Gastgeber für Insidertipps nicht ausser Acht gelassen werden.

Diskussionstische im ganzen Wallis
Diese Podiumsdiskussion wurde im Rahmen der Schweizer Digitaltage organisiert. Am 2. und 3. November hat der Kanton Wallis gemeinsam mit verschiedenen Partnern nicht weniger als acht solche Veranstaltungen auf die Beine gestellt. Ziel war es, die Bevölkerung für das Potenzial der Digitalisierung zu sensibilisieren und sie auch direkt in die Debatte einzubeziehen. Die Diskussionen haben gezeigt, dass dieses Ziel erreicht wurde.