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NEWS-BLOG ZUM TECHNOLOGISCHEN, INDUSTRIELLEN UND INNOVATIVEN WALLIS

08.03.2020

«Mir hat die Idee gefallen, etwas vom Labor in die Industrie zu bringen»

NEWS

Das auf dem Campus Energypolis in Sitten angesiedelte und von der Stiftung The Ark unterstützte Jungunternehmen DePoly ist eines der vielversprechendsten Start-ups der Schweiz. Seine chemische Recyclingtechnologie revolutioniert das PET-Recycling und fördert eine Kreislaufwirtschaft. Anlässlich des Internationalen Frauentag vom 8. März haben wir uns mit der Mitbegründerin Samantha Anderson über ihr Unternehmen und das Unternehmertum im Allgemeinen unterhalten.

 

Samantha Anderson, welchen beruflichen Hintergrund bringen Sie mit sich?
Ich habe an der EPFL promoviert. Für meine Doktorarbeit arbeitete ich an Materialien des Typs MOF. Ich schloss auch einen Master an der Kingston University (Ontario, Kanada) mit Schwerpunkt organische Chemie ab. Während meines Universitätsstudiums besuchte ich einige Kurse über Patente und die Frage, wie man Technologien aus dem Labor in die Industrie bringt. Ausserdem habe ich mich im Bereich Unternehmertum weitergebildet und an Wettbewerben im Rahmen von VentureLab teilgenommen.


Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein eigenes Unternehmen zu gründen?
Nach meinem Masterabschluss erreichte ich einen Punkt, an dem ich ausserhalb der Universität arbeitenwollte. Mir hat die Idee gefallen, etwas vom Labor in die Industrie zu bringen. Ich wollte auch immer eine Tätigkeit in Zusammenhang mit Chemie ausüben, die sich auf die Welt auswirken oder zur Lösung eines globalen Problems beitragen kann.


Was gefällt Ihnen am Unternehmertum? 
Vor allem gefällt es mir, zur Lösung konkreter Probleme beitragen zu können. Ich geniesse auch die Herausforderungen und die endlosen Lernprozesse, die mit dem Unternehmerdasein verbunden sind.


Wie lauten die Vorteile und die Schwierigkeiten, mit denen Sie als Frau seit Beginn des DePoly-Abenteuers konfrontiert wurden?
Ich glaube nicht, dass ich mich insgesamt mit vielen Schwierigkeiten herumschlagen musste. Von meinem persönlichen Gefühl her würde ich sagen, dass ich wie alle anderen behandelt wurde. Am Ende schauen die Leute sich das Unternehmen an und sehen, ob es lebensfähig ist und nicht ob es von Frauen gegründet wurde.


Wie hat das Umfeld zu Beginn Ihres unternehmerischen Abenteuers reagiert?
Meine Mitbegründer und mein Professor an der EPFL (Molecular Simulation Laboratory) waren alle sehr unterstützend und ermutigend. Dasselbe gilt auch für meine Familie und Freunde. 


Würden Sie heute in Ihrer Laufbahn etwas anders machen?
Hätte ich gewusst, wo ich heute bin, dann hätte ich vielleicht versucht, während meiner akademischen Laufbahn mehr Kurse zu besuchen, die mir jetzt weiterhelfen könnten. 


Was ist Ihre Botschaft für die neue Generation von Unternehmerinnen?
Nehmen Sie die guten und die schlechten Tage, wie sie kommen. Aber wenn Sie schlechte Tage haben, versuchen Sie immer, etwas Positives für sich zu bewahren. Und wenn Sie glauben, dass Ihre Idee Erfolg haben kann, dann ziehen Sie sie durch. Es gibt eine grosse Gemeinschaft da draussen, die bereit ist, Sie auf ihrer Reise zu unterstützen.


Welche Eindrücke nehmen Sie von der Stiftung The Ark mit sich? 
Wir haben von Beginn an viel Unterstützung von The Ark erhalten, angefangen bei den ersten Schritten aus dem Labor bis hin zu intensiven Diskussionen über die Finanzierung unseres Start-ups. All das war wertvoll und sehr hilfreich, um sich ein vollständiges Bild von unserem Unternehmen zu machen und unsere Schwächen zu kennen. Dadurch können wir uns heute schneller anpassen und Probleme rascher lösen. 


Im Video beschreibt Samantha Anderson die Arbeit von DePoly.