Home
NEWS-BLOG ZUM TECHNOLOGISCHEN, INDUSTRIELLEN UND INNOVATIVEN WALLIS

22.06.2021

Neuartiger Schlauch in der Pipeline

NEWS

Dr. Andreas Frasnelli aus Naters tüftelt an einem Verfahren, um Unterkühlungen bei Unfallopfern zu verhindern. Läuft alles nach Plan, könnte es schon bald Produktionsreife erreichen. Das Projekt wird seit seinen ersten Schritten von der Stiftung The Ark unterstützt.

Die Schweiz zählt jährlich fast 70 000 Ski- oder Snowboardunfälle. Im Oberwallis landen etliche dieser Unfallopfer bei Dr. Andreas Frasnelli, Chefarzt der Notfallstation im Spitalzentrum Oberwallis. Er weiss, dass Unterkühlung die Genesung teils stark beeinträchtigen kann. Ein Umstand, den der leidenschaftliche Mediziner nicht einfach hinnehmen will. Da auf dem Markt keine gute Lösung für dieses Problem existiert, hat Frasnelli beschlossen, selbst ein entsprechendes Verfahren zu realisieren. 


Intelligenter Heizschlauch
Frasnellis Problemlösung klingt zunächst simpel: So soll der Schlauch für die Infusion einfach beheizt werden. Zusammen mit der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) fand er denn auch eine brauchbare Mischung, um die benötigten Temperaturen herzukriegen. «Es ist quasi ein intelligenter Schlauch, der automatisch die Heizleistung regelt und aufhört zu heizen, sobald die gewünschte Temperatur erreicht wird.» 

Das Konzept steht und sein Patent ist in trockenen Tüchern. Für die Umsetzung hat er sich unterdessen noch einen Ingenieur und einen Finanzspezialisten mit ins Boot geholt. Die Kompetenzen, die er im Wallis vorfand, lobt er in den höchsten Tönen: «Ich war überrascht, wie viele innovative Unternehmen es im Wallis gibt.» Dazu kämen die Stiftung The Ark, die das Projekt seit Beginn an unterstützt, sowie das Finanzkompetenz-Zentrum CCF.


Investoren gesucht
Inzwischen befindet sich das mit dem Förderpreis Venture Kick ausgezeichnete Start-up in der Transformationsphase zwischen Forschung und Entwicklung. Einmal in Produktionsreife, ist Frasnelli überzeugt, dass sein Verfahren weltweit gefragt sein wird. So sollte es eigentlich ein Leichtes sein, dafür Investoren zu finden. Das hat sich auch Frasnelli gedacht: «Ich bin kein CEO. So muss ich in der Geschäftswelt noch vieles lernen.» Frasnelli geht davon aus, mit seinem Verfahren 2023 in Produktion gehen zu können. 


Quelle: Walliser Bote