Die Auszahlung von Hilfsgeldern an die von der Coronakrise betroffenen Wirtschaftsakteure lieferte in den letzten Monaten landesweit einigen Diskussionsstoff. Das Wallis ist einer der Kantone, welche die Anträge auf Unterstützung am schnellsten bearbeiten konnten. Diese Effizienz ist vor allem der Informatiklösung zu verdanken, die von Proactive Solutions, einem Walliser KMU, entwickelt wurde. Proactive Solutions hat in den letzten Monaten viel Arbeit geleistet, um den kantonalen Dienst für Wirtschaft, Tourismus und Innovation (DWTI) bei der Verwaltung dieser Finanzhilfe zu unterstützen.

Seit einigen Monaten können die von der Covid-19-Krise betroffenen Walliser Wirtschaftsakteure ihre Anträge über Online-Formulare einreichen. Diese wurden von Proactive Solutions, einem KMU mit Sitz in Sitten, eingerichtet. Ein Unternehmen, dessen über 50 Mitarbeitende umfassendes Team über ein ausgeprägtes Know-how in der Softwareentwicklung und -beratung verfügt.

«Zusätzlich zu den Antragsformularen haben wir die Geschäftsanwendung des Dienstes entwickelt, welche die tägliche Arbeit der Mitarbeitenden der Dienststelle erleichtert», sagt Yves Fontannaz, Direktor von Proactive Solutions. Zu den wichtigsten Funktionen dieser Software zählen ein Workflow-Manager zur Optimierung der Bearbeitung von Anträgen, eine Option zur automatischen Berechnung von Zulagen, ein Tool zur Entscheidungsunterstützung und ein Verwaltungsmodul, das die Höhe der gezahlten Zulagen in Echtzeit anzeigt. Zudem ermöglicht die Anwendung einen Austausch mit den bestehenden Datenbanken des Kantons in Echtzeit (Unternehmensregister, ERP für Beihilfezahlungen usw.).
 

Einrichten in Rekordzeit
Diese umgesetzten Massnahmen erklären, weshalb das Wallis bei der Freigabe der versprochenen Unterstützungsgelder zu den effizientesten Kantonen der Schweiz gehört. «Unser Team war sehr reaktionsschnell und konnte sich rasch einfühlen. Es war für uns eine Möglichkeit, die Wirtschaft in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen. Auch in diesem Fall konnte Proactive Solutions gut mit dem kantonalen Informatikdienst zusammenarbeiten. Letzterer erleichterte die Integration der Tools in die bestehenden Schnittstellen erheblich.»

Proactive Solutions arbeitet mit sehr kurzen Programmierzyklen. Dank einer agilen Entwicklungsmethode konnten die Werkzeuge sehr schnell an die Anforderungen des Kantons und an die Veränderungen in den Bewilligungsverfahren angepasst werden. Letztendlich passen die Lösungen sehr gut zu den Aktivitäten vor Ort, da sie gemeinsam mit der DWTI und dem Informatikdienst entwickelt wurden. «Wir haben alle an einem Strang gezogen. Das hat dazu beigetragen, das Projekt schneller zum Erfolg führen zu können», sagt Yves Fontannaz.

«Dank der engen Zusammenarbeit mit diesem Walliser Unternehmen wurden unsere Bedürfnisse perfekt verstanden. Es wurde alles getan, um schnell eine wirksame Lösung zur finanziellen Unterstützung der von der Pandemie betroffenen Wirtschaftsakteure zu präsentieren», bestätigt Eric Bianco, Chef der Dienstelle.
 

E-Verwaltung auf dem Weg
Proactive Solutions ist in der Veröffentlichung von Spezialsoftware und in der IT-Beratung tätig, insbesondere in den Bereichen Finanzen, Gesundheit und öffentliche Verwaltung. Es ist daher stark an bestimmten aktuellen Entwicklungen im Bereich der elektronischen Behördendienste beteiligt. Die Pandemie hat die Schwachstellen in diesem Bereich aufgezeigt, wie das symptomatische Beispiel der per Fax an das Bundesamt für Gesundheit übermittelten Covid-19-Fallberichte zeigt.

«Unser Ziel ist es, unsere Lösungen auf allen Ebenen der Schweizer Verwaltung einzusetzen und möglichst viele Brücken zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden zu schlagen. Ein solche Projekt – wie das für die DWTI entwickelte Beispiel - zeigt, dass es durchaus machbar ist, und zwar innerhalb eines sehr vernünftigen Zeitrahmens», so Yves Fontannaz abschliessend.