Walliser Algorithmus entlarvt Geheimnis der Q-Anon-Bewegung
Das Walliser Unternehmen OrphAnalytics, das in seiner Anfangszeit vom Inkubator der Stiftung The Ark begleitet wurde, ist dank seines leistungsstarken Algorithmus auf die Analyse von Schreibstilen spezialisiert. Seit letztem Jahr beschäftigt sich das Unternehmen auch mit Q-Anon, der amerikanischen Verschwörungsgruppe. Dank ihrer gründlichen Analysen kann OrphAnalytics belegen, dass zwei Personen hinter dem Pseudonym «Q» stehen und nicht nur eine.
Q-Anon ist eine rechtsextreme Bewegung aus den USA, die sich mit der Verbreitung von Verschwörungstheorien befasst. Diese Bewegung gewann rund um die unter dem Pseudonym Q ab Oktober 2017 in anonymen Foren veröffentlichten Beiträge an Aufschwung. Das Walliser Unternehmen OrphnaAlytics, das von Claude-Alain Roten geleitet wird, hat fast 5000 von Q gepostete Nachrichten unter die Lupe genommen.
In der New York Times
Die Ergebnisse der Analyse sind eindeutig: Die Nachrichten wurden von zwei Personen verfasst. «Die beiden gefundenen Stile widersprechen der von Anhängern der Verschwörungsbewegung geteilten Meinung, dass eine einzige Person (der rätselhafte «Q») alle Nachrichten verfasst hat», schreibt OrphAnalytics in einer Mitteilung. Diese Entdeckung ermöglicht es, die Identifizierung der Personen, die hinter dieser Bewegung stehen, voranzutreiben. Dafür wurde das Unternehmen zuletzt von der New York Times geehrt.
OrphAnalytics wurde im Jahr 2014 gegründet und entwickelt eine disruptive stilometrische Technologie zur Identifizierung von Textautoren. Sie stellt ihre Expertise in der Literaturforschung, bei der Erkennung von Ghostwritern und in Rechtsfällen zur Verfügung. Ihr patentierter Machine-Learning-Ansatz adaptiert Techniken der Genomanalyse. OrphAnalytics arbeitet mit der Schule für Kriminalwissenschaften an der Universität Lausanne zusammen.
Quelle: Pressemitteilung OrphAnalytics