Walliser KI für die Kaffeetasse
Von Siders aus liefert Eversys Kaffeemaschinen in die ganze Welt. Der Schlüssel zum Erfolg: Die Maschinen des Walliser Unternehmens erfassen dutzende Datenpunkte pro Tasse. SRF 1 hat ihm jüngst einen Beitrag gewidmet und die Rolle von KI bei der Kaffeeproduktion beleuchtet.
Das Walliser Unternehmen Eversys hat mit einer der grössten international tätigen Kaffeehausketten einen Vertrag abgeschlossen und liefert ab 2024 Kaffeemaschinen in die USA. Entwickelt und produziert werden die Hightech-Geräte am Hauptsitz in Siders. Begünstigt wurde der Aufstieg des Unternehmens durch eine konsequente Verfolgung der Idee des «Internets der Dinge».
Jede Kaffeemaschine, berichtet SRF 1 in seinem Beitrag, ist mit dem Internet verbunden und kann so über alles Mögliche informieren – über Anzahl und Art des Kaffees etwa, der gerade gebrüht wurde, oder ob noch genügend Bohnen vorhanden sind. Die Betreiber von Kaffeehausketten oder Autobahnraststätten sind für den Betrieb und den Unterhalt auf solche Daten angewiesen.
20 bis 40 Messungen pro Nutzung
Doch Eversys ging noch weiter. «Wir waren die ersten, die neben den Verkaufsdaten auch auf technische Daten schauten», so Jonathan Besse, Leiter Forschung und Entwicklung beim Unternehmen. Sensoren in der Maschine messen unterschiedliche Werte wie Temperatur oder Druck und gewähren so einen Blick ins Innere. Jedes Mal, wenn eine Maschine einen Kaffee zubereitet, verschickt sie übers Internet zwischen 20 und 40 Messungen.
Spezielle Software beobachtet und analysiert die Messungen. Registriert sie Abweichungen, so schlägt sie Alarm und bietet, wenn nötig, einen Servicemonteur auf – rechtzeitig, bevor die Kaffeemaschine komplett aussteigt. Und Eversys sammelt Daten, schon lange bevor eine Maschine irgendwo auf der Welt in Betrieb geht. Daten bilden auch die Grundlage für künstliche Intelligenz.
Langjährige Zusammenarbeit mit Idiap
Bereits seit 2019 arbeitet Eversys hierbei mit dem KI-Forschungsinstitut Idiap in Martinach zusammen. Künstliche Intelligenz sei allerdings kein magisches Werkzeug, das einfach Lösungen ausspucke, erklärt Jonathan Besse dem Sender. Nur schon die eigenen Daten wirklich zu verstehen, habe die Hälfte der Zeit in Anspruch genommen. Doch dabei hätten sie viel gelernt.
Daten spielten heute für das ganze Unternehmen eine zentrale Rolle: Von der Entwicklung über die Produktion bis zur Qualitätskontrolle und im Marketing sind alle auf Daten angewiesen. Es sei deshalb entscheidend, dass Datenspezialistinnen und -spezialisten in Siders vor Ort arbeiten. Leute, die unter anderem dank dem Idiap zur Verfügung stehen. Davon profitiert nicht nur Eversys, sondern die ganze Wirtschaft im Kanton.
Quelle: SRF 1