Französisches Spital staunt über Walliser Prognosen
«Le Point» hat kürzlich eine Walliser Softwarelösung unter die Lupe genommen. Dabei handelt es sich um ein neues Planungsinstrument des Unternehmens Calyps, das eine bessere Organisation von Notfällen im Krankenhaus von Valenciennes ermöglicht – durch künstliche Intelligenz.
In den letzten zehn Jahren haben die Notfallstationen in der französischen Stadt Valenciennes einen Anstieg der Patientenzahlen um 64 Prozent verzeichnet. Dieses Wachstum führte zu Spannungen. Um eine Verschlechterung der Versorgungsqualität zu vermeiden, hat das Krankenhaus von Valenciennes deshalb die Software CALAI von Calyps erworben. Sie dient als Planungsinstrument für medizinische Zentren.
Das Walliser Unternehmen Calyps hat mit Unterstützung von The Ark einen Algorithmus zur Vorhersage der Anzahl Patienten, welche die Notaufnahme in Valenciennes aufsuchen, mit Hilfe anonymisierter Datenerfassung erstellt. Dafür wurden die Aufenthalte der Patienten mit verschiedenen Faktoren korreliert, wie zum Beispiel Wetter, Ereignissen oder Verkehr. Die Software kann so bis zu sieben Tage im Voraus Spitzenzeiten vorhersagen.
Grosse Zufriedenheit in Valenciennes
Das Krankenhaus von Valenciennes sei mit den bisher mit CALAI gemachten Erfahrungen sehr zufrieden, berichtet «Le Point». In der Praxis sei es den Verantwortlichen möglich, sich einen Überblick über die ganze kommende Woche zu verschaffen. So können Personal, Medikamente, Betten und die zu planenden Krankhausaufenthalte eingeschätzt werden. Das Unglaublichste sei die Genauigkeit der Software, schreibt die französische Zeitschrift.
Laut Le Point kann gar die Zahl der Patienten pro Stunde vorausgesagt werden: Die Software zeigt wie viele Patienten in die Abteilung kommen, sie verlassen und sich dort aufhalten, und zwar mit einer Genauigkeit von über 90 Prozent. Es lassen sich auch Merkmale künftiger Patienten herausfiltern: «Wir erwarten derzeit 215 Patienten, von denen 37 über 75 Jahre alt sind», wird Antoine Maisonneuve, Leiter der Notaufnahme, zitiert.
Weitere Optimierungen geplant
CALAI soll in den kommenden Monaten weiter verbessert werden. Eines der nächsten Ziele ist die Vorhersage der Dauer der Krankenhausaufenthalte. Dabei müssen auch andere, eher persönliche Faktoren wie Alter, Geschlecht und die Diagnose des Arztes berücksichtigt werden. Noch im Jahr 2020 wollen die Notaufnahmen die Planungssoftware zudem für die medizinischen Gebäude, mit denen sie arbeiten, bereitstellen.
Der vollständige Bericht von «Le Point» kann hier gelesen werden.